Villa Musica verhilft zu künstlerischer Reife

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Laura Zarina und Tobias Bäz sind Förderpreisträger 2010/11 der Villa Musica-Freunde

Mainz. Ausgewählte Stipendiaten der Villa Musica während ihres anspruchsvollen Studiums finanziell zu unterstützen, das gehört zum Spektrum von FREUNDE der Villa Musica. Am Samstag, 31. Juli 2011 verlieh die Vereinsvorsitzende Barbara Harnischfeger beim Tag der Offenen Tür in der Villa Musica-Zentrale auf der Bastei in Mainz die mit jeweils 1500 Euro dotierte Auszeichnung zum zweiten Mal. Vom Kulturministerium Rheinland-Pfalz dabei war Staatssekretär Roland Ebling.

Villa Musica-Stipendiaten, das sind Hochbegabte, aber nicht mehr nur Talente, sondern technisch hervorragend ausgebildete Instrumentalisten, die sich den letzten Schliff holen.  Die 24 Jahre alte Geigerin Laura Zarina aus Lettland hat nach ihrem Studium zuletzt in Berlin und nach vielen Aushilfen in verschiedenen Orchestern und bei Projekten, jetzt zum September 2011 eine Anstellung im Staatsorchester Cottbus bekommen, und gleich als Konzertmeisterin. Die Villa Musica habe ihr zu künstlerischer Reife verholfen, sagte die junge Geigerin im Interview. In gleicher Weise äußerte sich der Cellist Tobias Bäz aus Dresden, 27 Jahre alt. Er ist auch Stipendiat der Deutschen „Stiftung Musikleben“ und wird von dort zu Solo-Konzerten vermittelt, hat aber ebenfalls Orchestererfahrung.Auf die Frage, was der Förderpreis der Villa Musica ihm bringe, kam es wie aus der Pistole geschossen: einen neuen Cellobogen; wobei anzumerken ist, dass der Preis dazu nur ein Zuschuss sein kann.

Für den Villa Musica-Förderpreis ausgewählt worden waren die beiden Stipendiaten durch Bewertung der Dozenten am Ende eines Kammermusikkurses in Schloss Engers. Die jungen Instrumentalisten erhielten in allen Sparten der Bewertungen die Note „ausgezeichnet“. Bei der Kammermusik geht es nicht nur um das technische Beherrschen des Instrumentes, sondern vielmehr um Tongebung, Intonation, Artikulation, um musikalische Persönlichkeit, um das aufeinander Hören, um Teamfähigkeit und um Engagement im Kurs- und Konzertprojekt.

Beim Tag der Offenen Tür der Villa Musica spielten die Ausgezeichneten natürlich  für das aus treuen Kammermusikfreunden und –neulingen gemischte Publikum und reihten sich ein in das Konzert-Pasticcio, das von 11 bis 21 Uhr insgesamt 3300 Besucher über Stunden festhielt.

Die Freundeskreis-Vorsitzende Barbara Harnischfeger und ihr Vorstandskollege Alfons Moritz erläuterten den Noch-Nicht-Eingeweihten zwischen den halbstündigen Musikphasen wie die Villa Musica funktioniert und dass das Land Rheinland-Pfalz mit der Stiftung Villa Musica etwas Einmaliges geschaffen hat. Am Informationsstand begeisterten Vereinsmitglieder wie Dr. Richard Auernheimer, das Ehepaar Graffé, Gerda Hartrath-Orth und Josef Deibele die Besucher für die Sache der FREUNDE. Staatssekretär Ebling sagte, Rheinland-Pfalz habe mit der Villa Musica ein in der gesamten Musikwelt bekanntes Markenzeichen. In den Kammermusikkursen der Villa Musica werden die besten Absolventen deutscher Musik-Hochschulen zu künstlerischer Reife gebracht. Das Prinzip, wonach erfahrene Dozenten mit den jungen Instrumentalisten Pult an Pult zusammen spielen und damit Höchstleistung bei den Konzerten erreichen, haben die Gründerdozenten der Villa Musica erfunden – vor 25 Jahren. Am 18. November gibt es ein großes Jubiläumskonzert im Schloss in Mainz. Es spielen inzwischen berühmt gewordene Stipendiaten wie der Pianist Martin Stadtfeld und die Geigerin Erika Geldsetzer.