Statt Opel ein Ferrari

Zur Fotogalerie

FREUNDE zahlen an der Versicherung mit

 

Das Land Rheinland-Pfalz verfügt über eine Sammlung wertvoller Streichinstrumente. Sie kommen jungen Musikern zugute, die auf den  Meisterinstrumenten des 18. und 19. Jahrhunderts einige Jahre kostenlos spielen dürfen. Am 14. Januar 2008 holte sich der Villa Musica Stipendiat Marius Urba sein Instrument ab, das er sich bei einem strengen Probespiel erkämpft hatte, ein Violincello von Jean Baptiste Vuillaume, Wert: 146 000 Euro. Allein die jährliche Versicherungssumme beträgt 870 Euro; die Hälfte davon übernehmen die FREUNDE der Villa Musica.

Marius Urba kam aus Leipzig, wo er studiert, für die Pressekonferenz zur  Instrumentenübergabe nach Mainz. Auf den Fotos sehen Sie auch den Villa Musica Vorstandsvorsitzenden Joachim Hofmann-Göttig , den Villa Musica-Geschäftsführer Kurt Karst, und: Freundeskreismitglied Ingeborg Wysk. Ihr, die eigens für die Instrumentenversicherung gespendet hatte, und der Freundeskreisvorsitzenden Barbara Harnischfeger erzählte Marius Urbar, dass er das Vuillaume-Cello schon vier Wochen testen durfte, um sich auf einen Wettbewerb vorzubereiten. Und was bringt ihm das wertvolle Instrument? „Sie müssen sich das vorstellen wie wenn Sie von einem Opel auf einen Ferrari umsteigen“: beim Ferrari kommt der Motor schneller auf 100, beim Hochklasse-Cello „spricht der Ton leichter an“, erklärt der 20jährige Student im vierten Semester den Laien. Bei einem gewöhnlichen Instrument müsse man viel abzirkeln, durch Bogentechnik und Bewegungen erreichen, man müsse sich anstrengen, um einen Klang zu erzeugen. Auf dem hochwertigen Instrument lerne man, sehr locker und frei zu spielen. Es bringe den Klang aus sich selbst. Zunächst sei er skeptisch gewesen, sagt Marius Urba, denn es gebe Celli des Geigenbauers Vuillaume, die nicht klingen. Aber „sein“ Instrument bringe einen edlen Ton. Und er habe sich sehr schnell auf das Meister-Cello einstellen können, weil es fast die selbe Mensur habe wie Instrument auf dem er gelernt habe. (Mensur ist die schwingende Saitenlänge und davon abhängig ist der Abstand in dem die Töne gegriffen werden müssen). Jedenfalls: Der Villa Musica-Stipendiat Marius Urba ist glücklich mit seinem Leih-Instrument aus der Landessammlung Rheinland-Pfalz. Dieses Cello müsse man nicht zum klingen bringen, sondern man müsse es klingen lassen.

p.s.

Die 75 000 Euro teure Violine des Geigenbauers Vincenzo Panorma von 1770 erhielt der aus Mazedonien stammende Geiger Dzafer Dzaferi. Er studiert am Peter-Cornelis-Konservatorium bei Ervis Gega, einer ehemaligen Villa Musica-Stipendiatin, der die FREUNDE zusammen mit der Harfinisten Silke Aichhorn 2003 eine CD finanziert hatten.