2009 - Mit Geigenbogen und Stäbchen

Zu den Fotogalerien

Villa Musica und Freunde in China

Alle zwei Jahre fährt ein Stipendiaten-Ensemble der Villa Musica zu Konzerten nach Peking und in andere Städte Chinas. 2009 war es ein Sextett, das ausschließlich Werke von Johannes Brahms spielte. Begleitet wurden die jungen Musiker diesmal von 15 „Freunden der Villa Musica“. Die Gast gebende „Gesellschaft des chinesischen Volkes für die Freundschaft mit dem Ausland“ hatte ihnen vom 19. Oktober bis 2. November ein Besichtigungsprogramm organisiert;  in Peking, in Xi’an (der Stadt mit der Terrakotta-Armee), in der Küstenstadt Xiamen in der rheinland-pfälzischen Partnerprovinz Fujian und in Shanghai.

Barbara Harnischfeger, die „Vorsitzende von Freunde der Villa Musica“ hatte die Reise geplant. Für sie war es der vierte China-Besuch. Ihr fiel besonders auf, wie sich das Konzertpublikum verändert hat. Vor 10 Jahren war es in den Konzertsälen ein Rein- und Rausgehen während der Aufführung. Handy-Klingeln und sogar das Annehmen des Telefonats waren üblich. Schlafende Konzertbesucher von denen man den Eindruck hatte, sie haben die Eintrittskarten geschenkt bekommen, musste man erleben. In der Hochschul-Aula Studenten aus technischen Fakultäten, die noch nie zuvor ein europäisches Instrument der Klassik gehört hatten. Ganz anders diesmal. Frei verkaufte Konzerte, z.B. in Shanghai. Publikum, das auf Nachfrage erklärt, dass es sich für die klassische Musik interessiert, durch Plakate aufmerksam geworden ist und Eintrittskarten gekauft hat. Ruhe und Aufmerksamkeit während des Konzertes.

China entwickelt sich rasend schnell. Die Menschen sind lernbegierig und strebsam – wie in der Wirtschaft so in der Kultur. Hatte ein Villa Musica-Dozent beim Besuch vor zehn Jahren noch gesagt, die chinesischen Musikstudenten hätten nicht den Leistungsstand, um Stipendiat bei der Villa Musica zu werden, so gehören inzwischen chinesische Instrumentalisten, die an deutschen Musikhochschulen studieren, nach absolviertem Probespiel bei der Villa Musica dazu. Bestes Beispiel Peijun Xu aus Shanghai. Sie war die Bratschistin im Ensemble, das in China konzertierte. Der Cello-Dozent im Ensemble, Wen-Sinn Yang wurde auch für einen Chinesen gehalten, ist aber Schweizer. Die anderen Ensemble-Mitglieder waren Kathrin ten Hagen und Adam Markowski, Violine, Kathrin Burger, Viola, und Fritjof von Gagern, Cello. In der Musikhochschule von Xiamen z. B. wurden die jungen Musiker bewundert wie Popstars und wurden um Foto-Shootings gebeten.

Begeistert und angetan von den jungen Musikern war natürlich auch der aus Rheinland-Pfalz mitgereiste Fanclub. Die Musikfreunde erlebten wie die nonverbale Kommunikation zwischen den Musikern funktionierte, spürten wie sich von Konzert zu Konzert das Zusammenwirken im Ensemble verfeinerte.

Beim gemeinsamen Kampf mit den Stäbchen beim hervorragenden chinesischen Essen kamen sich die Künstler und ihr Publikum nahe und lernten sich auch menschlich kennen. Zeitweise mit von der Partie waren der Generalsekretär der Landesstiftung Villa Musica, Kurt Karst,  der Geschäftsführer und Musikwissenschaftler Dr. Karl Böhmer und der Leiter der Kammermusikakademie Schloss Engers, Kai Link, der auch Geschäftsführer des Vereins „Freunde der Villa Musica“ ist und für die Musiker und Freunde die Reise organisiert hat.

FREUNDE der Villa Musica sind ganz nah dran. Dieses Versprechen aus der Werbung um Freundeskreismitglieder bewahrheitet sich auf gemeinsamen Reisen ganz besonders.

Was die China-Reise an Eindrücken vom Land gebracht hat, schreiben Reiseteilnehmer mit ihren eigenen Worten: