Beeindruckende Reife

Ergreifend gut

22jähriger Cellist Daniel Wachsmuth beeindruckte

Wie kann ein 22jähriger mit solcher Ernsthaftigkeit und Reife Cello spielen? Das fragten sich die Besucher des Preisträgerkonzertes am 19. Oktober 2013 in Mainz. Daniel Wachsmuth hatte durch Prof. Karl Böhmer, den Geschäftsführer der Villa Musica, und durch Freundeskreisvorsitzende Barbara Harnischfeger die Urkunde erhalten, das obligatorische Foto war gemacht, da lieferte der Preisträger ein Solokonzert, mit dem er die Zuhörer bereits vor der Pause völlig in seinen Bann zog.

Nach Olivier Messiaens 5. Satz aus „Quatuor pour la fins du temps und nach Claude Debussys Cellosonate in d-Moll war Barbara Harnischfeger, die den Preisträger im Interview vorstellen wollte, sichtlich ergriffen und musste erst einmal den inneren Schalter umlegen zum Gespräch über den Werdegang den jungen Musikers; der bekam Beifall als er sagte, er könne sich mit Musik besser ausdrücken als mit Worten. Dann kam er im Gespräch als Mensch aber doch so rüber wie als Musiker: sympathisch unaufgeregt und ernsthaft.

Der Vater von Daniel Wachsmuth ist Pfarrer, die Mutter Pianistin und lehrt an der Musikschule. Hausmusik gehörte in der Familie dazu; die ältere Schwester spielte Flöte, der ältere Bruder Geige. Mit 15 war Daniel Jungstudent in Leipzig. Jetzt, mit 22, hat er sein Bacelor-Studium bei Peter Bruns abgeschlossen und absolviert sein Master-Studium bei Troels Svane in Lübeck.

Drei Jahre war Daniel Wachsmuth Stipendiat der Villa Musica. Und der Künstlerische Leiter Alexander Hülshoff entschied: 2013 wird der Villa Musica Förderpreis, den die FREUNDE finanzieren, nicht geteilt; dieser junge Mann hat die 3000 Euro Preisgeld in Gänze verdient.

Daniel Wachsmuth ist froh, dass er mit diesem Geld seine Eltern entlasten kann; sie hatten einen Kredit aufgenommen für die Anschaffung eines eigenen Cellos – da will er etwas zum Abtrag beisteuern – schließlich müssten die Eltern ja auch noch für die Geschwister sorgen.

Der Künstlerische Leiter der Villa Musica, Prof. Alexander Hülshoff, der die Stipendiaten der Stiftung intensiv begleitet, ihre Leistung und ihre Haltung bei den Projekten beurteilen kann, beurteilt Daniel Wachsmuth als Ausnahmebegabung und schreibt über ihn: „ Er überzeugte mich bei jedem seiner Projekte durch perfekte Vorbereitung, seine große Ernsthaftigkeit bei den gemeinsamen Proben und durch perfektes Cellospiel in den Konzerten.“ Die Konzertbesucher am 19. Oktober in Mainz konnten diese Beurteilung nachvollziehen und waren überwältigt von der Reife dieses jungen Cellisten. Der krönte sein Recital, bei dessen Werkauswahl ihn Prof. Hülshoff beraten hatte, mit der Sonate e-moll, op.38 von Johannes Brahms: souverän, klangschön, innerlich und in der Schlussfuge bravourös.

 

Was die Allgemeine Zeitung Mainz dazu schreibt, lesen Sie hier:

 

 

Ein Villa Musica-Stipendium endet nach drei Jahren. Als Gast-Solist kommt Daniel Wachsmuth wieder. Prof. Hülshoff will die Ehemaligen, die ihm als herausragend auffallen, weiter an die Villa Musica binden. Er hat Daniel Wachsmuth eingeladen für die Camerata-Konzerte am 8./9./10. November 2013. Dann spielt Daniel, der November 23 Jahre alt wird, das Cellokonzert von Carl Philipp Emanuel Bach.