Dankeschön-Konzert von Stipendiaten in Speyer beglückte
Intimität und Intensität
Anlässlich der Mitgliederversammlung von FREUNDE der Villa Musica am 5. Mai 2007 gaben zwei von den FREUNDEN geförderte Stipendiaten ein Konzert in der barocken Dreifaltigkeitskirche in Speyer. Der holzvertäfelte und total ausgemalte Kirchenraum war ein Konzertraum besonderer Güte. Die Solo-Darbietung der Instrumentalkünstler ein Geschenk wie es individueller nicht sein kann.
Michael Hsu spielte die Bach-Sonate in a-moll auf seiner Petrus Guarneri-Geige, die er kürzlich aus der Landessammlung Rheinland-Pfalz für zwei Jahre erhalten hat und für die ihm die FREUNDE die Hälfte der Versicherungssumme zahlen. Es ist das teuerste Instrument aus der Landessammlung mit einem Wert von 410 000 Euro.
Michael Hsu sprach über die Beziehung zu diesem Instrument. Es sei nicht Liebe auf den ersten Ton gewesen. So ein altes Instrument habe seine Tücken, der Ton sei nicht immer stabil. Aber die Petrus Guarneri von 1702 sei doch das Schönste was er bisher gespielt habe. „Sie ist klanglich so sinnlich und gehaltvoll“, hatte Michael Hsu schon im März an die Freundeskreisvorsitzende gemailt. Dieser warme, sinnliche Klang teilte sich den FREUNDEN beim Dankeschön-Konzert im barocken Kirchenraum vollends mit. Dazu übertrug sich der Ernst und die Ruhe mit der Michael Hsu die Bach-Sonate spielte; technisch einwandfrei und klar von der Strukturierung. Nach seinem Leben befragt erzählte der heute 24jährige mit ausgewähltem Wortschatz: Als 10jähriger bereits habe er seine Heimat Taiwan verlassen, wo er eine Hochbegabtenschule besuchte, und sei nach Freiburg gegangen; der Musikausbildung wegen. Ein Musikerehepaar habe ihn adoptiert. Seitdem lebe und studiere er in Freiburg. Eine Konzertmeisterstelle in Deutschland zu bekommen, das wäre schön.
Mit einem Solo-Recital für Flöte Sympathisch hat sich auch die Flötistin Johanna Dömötör bei den Freunden sympathisch bedankt; für die Hilfe bei der Anschaffung ihrer Piccolo-Flöte. Wie man dieses hochtönige Instrument spiele, das gebe oft den Ausschlag bei Orchester-Probespielen, weil die Querflöte von vielen Mitbewerbern gut beherrscht werde. Die junge Ungarin spielte auf der neu erworbenen Piccolo-Flöte eine Sarabande von Bach, obwohl diese nicht dafür komponiert war. Aber die FREUNDE sollten das Instrument nun mal kennenlernen. Auf der Querflöte gab es Impressionistisches von Claude Debussy und eine virtuose Paganini-Transkription von Geige auf Flöte. Am meisten beklatscht wurde die Chaconne von Sigfrid Karg-Ehlert, einem Komponisten des 20. Jahrhunderts. Da konnte Johanna Dömötör unter anderem mit grossen Intervallsprüngen und atemberaubenden Läufen brillieren.
Die Flötistin und anschließend der Geiger, ganz allein im Altarraum der Dreifaltigkeitskirche – das Publikum ein Kreis von Eingeweihten; das war unbeschreiblich intim und intensiv.
Ein Erlebnis, wie es nur unter FREUNDEN möglich ist.