Weltstars zeigen den Stipendiaten andere Stile

 

Die Villa Musica entwickelt sich weiter:

Pinchas Zuckerman, Emanuel Ax, Juilliard String Quartet - Weltstars der Klassik, wie sie der Künstlerische Leiter Alexander Hülshoff seit zwei Jahren zur Villa Musica bringt, werden nicht per se zu Konzerten eingeladen, seien keine Selbstbespiegelung der guten Kontakte Hülshoffs, sondern sie werden gebraucht, damit die Stipendiaten andere Stile des Musizierens kennen lernen und damit sie von den Großen lernen was es braucht, um zur Weltelite zu gehören, um bei internationalen Wettbewerben und im Musikleben erfolgreich zu sein.

Professor Dr. Karl Böhmer, Geschäftsführer der Villa Musica, hielt bei der Freundeskreis-Jahresversammlung eine flammende Rede auf die prägende Wirkung des Künstlerischen Leiters Alexander Hülshoff. „ Es war Zeit zu zeigen, dass es andere Wege gibt, andere Stile, sehr viel zusätzliche Information aus der weiten Welt der Kammermusik “, die für die jungen Musiker wertvoll sei. Nie trete ein Musiker nur selbst im Konzert auf, sondern immer gebe er ausgesuchten Stipendiaten eine Einschätzung und Tips, wenn nicht gar ein Akademie-Projekt ansteht.  Alexander Hülshoff habe als Künstlerischer Leiter die Villa Musica verändert und werde sie weiter prägen.

 

Wie nützt es

Das junge Schumann-Quartett hat mit der Klavierlegende Menachem Pressler gearbeitet und anschließend den Streichquartett Wettbewerb in Bordeaux gewonnen. (Das Schumann-Quartett kennen wir von der Jahresversammlung in Meisenheim 2013).

Ein Cello-Stipendiat sei im Projekt mit Lynn Harrell gewesen und habe jetzt das Probespiel beim Orchester des Bayerischen Rundfunks bestanden. So etwas sei möglich aufgrund gezielter Förderung und unmittelbarer Erfahrung in den Villa Musica-Projekten.

Auch als Zuhörer und Zuschauer im Konzert lernten die Stipendiaten, erzählt Böhmer. Bei einem Auftritt des Juilliard String Quartets habe der Stipendiat Florian Streich gesagt: Tauschen Sie bitte den Platz mit mir, ich muss unbedingt sehen welche Tricks dieser Joel Krosnick  beim Fingersatz hat, wie sein Bogenstrich ist.

Pinchas Zuckerman konzertiert und lehrt übrigens auch in der nächsten Saison wieder bei der Villa Musica, sagt Böhmer – und nicht für das Geld, das er in der Carnegie Hall oder im Münchner Gasteig bekomme. Er fühle sich einfach wohl in der Kammermusikakademie Schloss Engers und er sei vom Prinzip der Hochbegabten-Förderung durch die Villa Musica angetan. „Es ist unglaublich wie dieser Mann, der seit 45 Jahren im Konzertleben ist, um jeden Ton ringt und sich einbringt“.

Profitiert von Pinchas Zuckerman habe der 23jährige Geiger Marc Bouchkov, ein russisch-stämmiger Franzose aus einer Musikerfamilie in Montpellier . Die FREUNDE kennen Marc Bouchkov von der Mozartakademie im September 2013 in Schloss Engers oder vom Saison-Eröffnungskonzert 2012 mit dem Bandoneon-Spieler Daniel Binelli im Hambacher Schloss und dann in Engers. Als sich die Villa Musica bei einem Parlamentarischen Abend  rheinland-pfälzischen Landtagsabgeordneten präsentierte, war Marc Buchkov der Geiger, der mit virtuosem Spiel Begeisterung hervorrief. Prof. Böhmer berichtet, Marc  habe inzwischen einen der ganz großen Geigen-Wettbewerbe, den in Montreal gewonnen.  Demnächst will Buchkov eine erste CD herausbringen. Die FREUNDE werden das auf Empfehlung von Prof. Hülshoff fördern.

 

Alexander Hülshoff kümmert sich

So engen Kontakt und Gedankenaustausch wie mit Prof. Hülshoff hatten wir als FREUNDE-Vorstand noch nie mit der künstlerischen Leitung, berichtete Freundeskreis-Vorsitzende Barbara Harnischfeger den Teilnehmern der Mitgliederversammlung. Sie habe das auch dem Vorstandsvorsitzenden der Landesstiftung Villa Musica, Staatssekretär Schumacher geschrieben. Anlass war die Bekanntgabe der Vertragsverlängerung für Prof. Hülshoff bis 2019.

 

Weitere wichtige Partner für die FREUNDE

Auch die Berufung von Prof. Dr. Karl Böhmer als Geschäftsführer der Villa Musica und Dr. Heidrun Miller als Stellvertreterin ist verlängert worden. Böhmer pries gegenüber dem Freundeskreis das Geschick und die Wichtigkeit von Heidrun Miller für die Finanzen der Landesstiftung, er sei der Künstlerische Geschäftsführer. Barbara Harnischfeger, die Freundeskreisvorsitzende hatte zuvor gesagt: Prof. Böhmer ist für uns die Villa Musica. Ohne ihn und seine Programmtexte wären die Konzertbesucher alleine gelassen mit der Musik. Nur durch ihn können wir als Freundeskreis besondere Informationsangebote zu den Konzerten machen. Er ist der wesentliche Partner für die Inhalte unserer Arbeit für das Publikum. 

Kai Link, dem Manager der Kammermusikakademie Schloss Engers und Geschäftsführer des Vereins „Freunde der Villa Musica“ dankte die Vorsitzende auch sehr. Er ist als Kenner der Villa Musica ein Scharnier zur Stiftung, ein unverzichtbarer Kontaktmann zu den Künstlern und ganz wichtig als Assistent des Künstlerischen Leiters der Villa Musica.

 

Stichworte aus der Villa Musica

  • Das Haus auf der Bastei in Mainz bleibt der Sitz der Villa Musica in der Landeshauptstadt. Die Mietfrage sei positiv gelöst. Neben der Geschäftsstelle bleibt auch der Konzertsaal erhalten und wird weiter bespielt.
  • Das Landesmuseum mit seiner Steinhalle wird ab nächster Saison als Konzertstätte der Villa Musica wiederbelebt.
  • Auf Wunsch von Kultusministerin Ahnen wird die Zusammenarbeit mit der Musikhochschule Mainz intensiviert. Barock Vokal heißt das Kolleg für Alte Musik, das vom Sommer- bis ins Wintersemester hinein jungen Opern- und Konzertsängern  und Studierenden hochkarätige Spezialisten wie Ton Koopman beschert.
  • Die wertvollen Instrumente der Landessammlung sind neu bewertet worden und dürfen jetzt über die Villa Musica wieder an junge Musiker, die sich im Probespiel dafür als würdig erwiesen haben, ausgeliehen werden.
    p.s. : Die Freunde helfen den Stipendiaten der Villa Musica dann, den Versicherungsbeitrag für ihr Leihinstrument zu bezahlen.  
  • Villa Musica arbeitet in neuer Saison mit einem von der EU geförderten Orchester zusammen, dem European Union Baroque Orchestra, das spezialisiert ist auf das Musizieren auf alten Instrumenten. Das Orchester hat seinen Sitz von England nach Echternach verlegt. Ein Konzert gibt es unter anderem am 6. Dezember 2014 im Hüttenhaus in Herdorf.
  • Die Einnahmen aus dem Konzertkarten-Verkauf liegen erstmals über 200.000 Euro – und das, obwohl es statt 158 zuletzt nur noch 148 Konzerte gab. Wenn man bedenke, dass die Villa Musica aus den Zinsen des Stiftungskapitals ein Budget von 260.000 Euro habe, bringe die Besucherfrequenz ein hervorragendes Einspielergebnis, an das kein öffentliches Theater im Entferntesten herankomme, sagt Karl Böhmer.
  • Das Programmheft zur Saison 2014/15 werde auf Anregung von Freundeskreismitgliedern wieder chronologisch nach Terminen geordnet.
  • Die Verantwortlichen der Villa Musica sind den FREUNDEN für vielfältige Unterstützung dankbar, sagt Prof. Böhmer. „Wichtig ist uns, dass Sie mit uns an einem Strang ziehen, und : Ihr persönliches Interesse als Zuhörer ist uns wichtig.“