2004 Mitgliederversammlung in Neustadt
Information und musikalischer Genuß bei der 7.Mitgliederversammlung von Freunde der Villa Musica am 8. Mai 2004 in Neustadt-Mußbach.
Auf Ihr Freunde in die Pfalz. So hatte die Erste Vorsitzende Barbara Harnischfeger für den 8. Mai 2004 eingeladen. Geschäftsführer Kai Link hatte eine Besichtigung des Hambacher Schlosses, einer Wiege unserer Demokratie, organisiert.
Leider wurden die Freundeskreis-Mitglieder, die den Schlossberg erklommen, von Wind und Regen gepeitscht. Die herrliche Landschaft des Haardt-Gebirges und der Blick auf die Weinberge waren nicht zu genießen. Also flüchteten die Ausflügler schleunigst ins trockene Kelterhaus des Mußbacher Herrenhofs. Dort gab es ein deftiges Pfälzer Mittagessen inklusive dem unumgänglichen Saumagen. Dann die Mitgliederversammlung mit vielen Informationen über die Arbeit des Freundeskreis-Vorstandes und über die Villa Musica. Danach die Gelegenheit, im Festsaal des Herrenhofes eine hervorragende Kunstausstellung anzuschauen, unter anderem mit Bildhauerarbeiten von Gernot Rumpf. Anschließend das Konzert mit der Geigerin Andrea Kim. Die 26jährige Villa Musica-Stipendiatin , hat bei dem Villa Musica-Dozenten Thomas Brandis studiert, war u.a. Konzertmeisterin im Bundesjugendorchester. 2003 erhielt sie den Stipendiaten-Förderpreis der Villa Musica. Die Freunde der Villa Musica bezuschussen die Versicherung ihrer Geige, eines Leihinstrument aus der Sammlung des Landes Rheinland-Pfalz.
Härtel verwies auf eine Regierungserklärung von Minister Zöllner. Darin wird die Villa Musica als ein Leuchtturm der Kulturpolitik im Lande bezeichnet, eine Institution der Nachwuchsförderung, um die RLP beneidet werde. Die Kammermusikakademie der Villa Musica in Schloss Engers wird 2005 im Mai 10 Jahre alt. Im November 2005 ist die Villa Musica selbst 20 Jahre alt. Zu den Partnern der Villa Musica im Ausland sind neuerdings die Region Oppeln in Polen und die Region Mittelböhmen in Tschechien hinzugekommen. Zusammen mit Burgund in Frankreich hat sich ein Vierer-Netzwerk ergeben.
Ihre Kompetenz als Konzertveranstalter bringt die Villa Musica bei einem neuen Festival ein. Das Musikfestival "Rhein-Vokal" startet im Juni 2005. Dr. Heidrun Miller von der Villa Musica ist die Geschäftsführerin. 20 Konzerte gibt es am Rhein, an der Lahn, der Ahr und im Brohltal. SWR2 überträgt die Konzerte im Rundfunk.
In Herrenhof in Neustadt-Mußbach, wo 1989 der erste Villa Musica-Kurs mit Stipendiaten und Dozenten stattfand interviewte Barbara Harnischfeger den Ideengeber für die Arbeitsweise bei der Förderung des hochbegabten Musikernachwuchses, Professor Ulf Rodenhäuser. Er war es, der dem Gründer der Villa Musica, dem Ministerialdirigenten Maurer das künstlerisch-organisatorische Arbeitskonzept geliefert hatte, wonach die Dozenten im Ensemble mit den Lernenden spielen. Ulf Rodenhäuser ist Professor für Klarinette an der Musikhochschule München, war bis 1987 Soloklarinettist beim Sinfonieorchester des Bayrischen Rundfunks und davor bei den Berliner Philharmonikern . Rodenhäuser ist heute noch Dozent bei der Landesstiftung Villa Musica und deren stellvertretender künstlerischer Leiter. "Hexenmeister und Zauberlehrling an einem Pult", formulierte es Barbara Harnischfeger pointiert. Die Studierenden werden ernst genommen und strengen sich entsprechend an, wenn Instrumental-Korifäen mit ihnen spielen und sich selbst auch beweisen müssen, sagt Rodenhäuser. Die Ergebnisse sind im Konzert nachzuprüfen. Bei Kursen der Villa Musica ist die bei Meisterkursen übliche Distanz zwischen Lehrenden und Lernenden aufgehoben. Im Ensemble werden Artikulation, Phrasierung und Dynamik eines Werkes der Kammermusik gemeinsam erarbeitet. Auf die Klangrede kommt es an, wie Nikolaus Harnoncourt das nennt. Die virtuose Beherrschung ihres Instrumentes bringen die durch strenges Probespiel ausgesuchten Stipendiaten der Villa Musica von der Ausbildung an der Musikhochschule mit. Was man an der Musikhochschule nicht lerne, ist das was im Orchester nötig ist und ganz subtil in der Kammermusik: das Aufeinander Hören und die Kunst der Verständigung.