Duo Parthenon

Was Ihnen die Villa Musica bedeutet

Christina Rauh und Johannes Nies – Duo Parthenon


Als Stipendiaten der Villa Musica haben sie sich 2005 kennen gelernt und gemerkt, dass sie musikalisch die selben Vorstellungen haben; bei Villa Musica treffen junge Instrumentalisten zusammen, die aufgrund des strengen Auswahlverfahrens den selben hohen Leistungsstand haben. Seit 2007 geben Christina Rauh und Johannes Nies als Duo Parthenon regelmäßig Konzerte. Das erzählten die beiden im Interview während der Konzertpause.

Christina Rauh hat 2009 den Isang Yun – Wettbewerb in Korea gewonnen mit einem Preisgeld von 30.000 Euro und gerade Anfang 2010 den Felix-Mendelssohn-Bartholdy-Preis in Berlin. Das bringe Publicity und die will sie ausnutzen, um Konzertengagements zu bekommen. Johannes Nies, geboren im rheinland-pfälzischen Herdorf, steckt noch mitten im Konzertexamen an der Hochschule in Hannover. Beide sind 26 Jahre alt. Sie stammt aus Osnabrück und ist in Oxford aufgewachsen.

Die Villa Musica habe sie als Duo auch nach der zweijährigen Stipendiatenzeit noch durch Auftrittsmöglichkeiten gefördert. Dafür sind beide dankbar.

Was die Vorsitzende von „Freunde der Villa Musica“ aber herauskriegen will ist: Welchen Nutzen ziehen die angehenden Profi-Musiker aus dem Einsatz bei Villa Musica in „Kurs und Konzert“. Was bringt Ihnen das für ihren künstlerischen Reifeprozess.

Christina Rau, die in Paris gelegentlich Privatunterricht bei dem großen Rostropowitsch hatte, sagt: Ersten, ohne die Villa Musica gäbe es das Duo Parthenon nicht. Zweitens: An der Universität komme man nur mit Studenten zusammen. Das unvergleichlich wertvolle bei der Villa Musica sei, dass man hervorragende Solisten als Lehrer treffe und mit denen nicht nur sprechen kann, sondern auch gemeinsam musizieren. Hautnah bei diesen großartigen Meistern zu sein, sei eine enorme Inspirationsquelle und mache das besondere Flair der Villa Musica aus. Was die Dozenten an Lebenserfahrung und Wissen weitergeben können sei das Wertvolle. Eine Woche wie in einer Familie mit ihnen zusammenzuleben, eine produktive Woche lang, das sei ein Geschenk.

Was das besondere an dem 15 000 Euro teuren Cello-Bogen ist, den sie mit Unterstützung der Freunde von Villa Musica 2008 erwerben konnte, wollte die Interviewerin noch wissen. Christina Rauh:  Wenn ich mit einem solch guten Bogen ein Decrescendo spiele, bricht der Ton nicht zu früh ab. Als Instrument spielt sie derzeit noch ein Cello, das ihre Eltern ihr vor neun Jahren für 33 000 Euro gekauft haben. Derzeit merke sie, dass es wie ein Schuh ist, der zu klein wird. Sie wartet sehnlich darauf, das Instrument in die Hände zu bekommen, das ihr die Deutsche Stiftung Musikleben jetzt zur Verfügung stellt für ein Jahr – ein Instrument des italienischen Cello-Bauers Antonio Scarbi von 1894.